Petunien selbst ziehen: Geht das? Lohnt sich das?
Das Petunien-Experiment
Ich nenne dies das "Petunien-Experiment", allerdings sind auch noch Samen anderer Pflanzen im Spiel. Im letzten Herbst habe ich von verschiedenen verwelkten Blumen Samen genommen - oder zumindest das, was ich dafür gehalten habe. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Petunien: in pink, blassrosa, lila, weiß und rot. Außerdem mit im Rennen sind Löwenmäulchen, Ballonblumen, Rittersporn und auch noch ein paar andere, bei denen ich im verblühten Zustand weder erkennen noch erinnern konnte, um welche Pflanzen es sich handelt. Ich erwarte also einige Überraschungen - sofern das alles denn überhaupt etwas wird. Ich habe sowas noch nie gemacht ...
Das Petunien-Experiment wird also in den nächsten Monaten (hoffentlich!) regelmäßig um neue Bilder und Berichte erweitert. Sollte dieser Artikel verschwinden, dann hat es nicht geklappt. :D
Im herbstlichen Ausverkauf habe ich mit vier Plastik-Mini-Gewächshäuser zugelegt. Darin sollen die Samen sich nun also zu kleinen Pflänzchen entwickeln. Daumen drücken ist ausdrücklich erwünscht!
Februar: Aussaat
06. Februar
Noch ist alles ganz unspannend. Abwarten ist angesagt. Ich habe die Samen (teilweise mitsamt vertrockneter Pflanzenreste, die ich nicht herausfriemeln wollte) in die Anzuchterde gegeben. So sieht es nun also aus:
Die Gewächshäuschen stehen im Flur, so hell wie möglich, Temperatur um die 20 °C.
13. Februar
Genau eine Woche später - ich bin völlig baff. Nicht nur, dass sich überhaupt schon etwas getan hat, sondern auch wieviel da schon passiert ist.
Noch nicht überall sprießen die ersten zarten Pflänzchen; aber ich gehe davon aus, dass das, was da jetzt schon wächst, die Petunien sind, denn von den anderen Pflanzen habe ich viel weniger ausgesät. Vielleicht brauchen die ja auch etwas länger zum Keimen - oder sie werden nichts. Mal sehen, ich bin gespannt, wie es weitergeht.
20. Februar
Zwei Wochen sind seit der Aussaat vergangen. Einige Pflänzchen sind mittlerweile so hoch, dass ich sie in einen Blumenkasten gepflanzt habe. Ob das richtig ist?
Ein Viertel der Aussaat "wohnt" nun im Blumenkasten, der aus rein praktischen Gründen in der Wohnung auf der Fensterbank steht. Einerseits habe ich kaum andere, ausreichend helle Unterbringungsmöglichkeiten, andererseits kann ich so das Gießen nicht vergessen. Allerdings stehen die Jungpflanzen damit wärmer als bei der Aussaat. Ob das in Ordnung ist? Da ich keine Anzuchterde habe und meine blumenerfahrene Oma meint, dass es auch mit normaler Erde geht, habe ich solche genommen.
Ich bin mir noch nicht schlüssig, wann ich pikieren soll. Das werde ich - wie so vieles bei diesem Experiment - wohl nach Bauchgefühl tun. Noch sind die kleinen Pflanzen so zart, dass ich mich nicht traue, sie jetzt schon einzeln zu setzen. Ich habe sie vorerst mitsamt der Anzucht-Töpfchen in die Erde gesetzt.
Die anderen drei Viertel der Aussaat befinden sich in ganz unterschiedlichen Stadien. In einigen Anzuchttöpfchen ist noch gar nichts zu sehen. In anderen sehen die Mini-Pflänzchen etwas mitgenommen aus. Ich rechne mit hohen Verlusten, werde insgesamt aber froh sein, wenn ich am Ende überhaupt ein paar eigene Pflanzen durchgebracht habe.
27. Februar
Allzu viel hat sich bis heute nicht getan. Einige Sprößlinge haben das Umpflanzen in den Blumenkasten scheinbar nicht überlebt, andere sehen immer noch richtig gut aus. Die größten Pflänzchen haben eine Größe von 6 - 7 cm erreicht. In den Anzuchtkästen ist noch nichts dabei, was schon in die Blumenerde umziehen kann.
April: Umzug der Petunien in Blumentöpfe
06. April
Nur etwa ein Drittel meiner Aussaat hat Pflänzchen hervorgebracht. Das ist ein wenig enttäuschend; dafür sehen die, die gewachsen sind, schon ganz gut aus.
Vor ein paar Tagen habe ich die kräftigsten Pflanzen aus dem Blumenkasten in einzelne Blumentöpfe umgepflanzt. Nun ist deutlich: Da sind nicht nur Petunien gewachsen, aber ich gestehe, ich weiß immer noch nicht, was da vor sich hin wächst. Nun, sollten die Pflanze ihre Blütezeit erreichen, wird sich das Rätsel lösen lassen.
Die Jungpflanzen stehen nun tagsüber draußen auf meinem kleinen Balkon, da es zur Zeit frühlingshaft warme Temperaturen von um die 20 °C hat.
Meine Petunien-Jungpflanzen und ihre unerkannten Schwestern
Bei der hinteren Pflanze würde ich auf Hängepetunien tippen. Das Blattbild der Pflanze im Vordergrund kommt mir zwar arg bekannt vor, aber einordnen kann ich sie immer noch nicht.
Mai: Die Petunien blühen
02. Mai
Falsch geraten! Die Pflanze im Vordergrund hat sich nun eindeutig als Hängepetunie entpuppt; was die hintere ist, weiß ich beschämenderweise immer noch nicht.
Deutlich mehr Grün als vor einem Monat - meine Petunien und der anonyme Rest.
Petunien-Blüte kurz vor dem Aufgehen: Lange wird es nicht mehr dauern.
13. Mai
Endlich, sie blühen! Zumindest teilweise. Die Petunien sind mittlerweile alle schon recht groß geworden, die anderen Pflanzen geben mir nach wie vor Rätsel auf.
Mein mit meiner Petunien-Nachzucht bepflanzter Balkonkasten
Mein ganzer Stolz: Eine rosa blühende Petunie ...
... und eine prächtige weiße Petunie
Fazit: Klar war ich stolz auf meine selbst gezogenen Petunien. Aber im Endeffekt hat sich der ganze Aufwand überhaupt nicht gelohnt. Petunien kosten ja nicht viel, wenn man sie "fertig" kauft, und daher wird dieser Zucht-Versuch eine einmalige Sache bleiben.
Bis heute weiß ich leider nicht, was aus den anderen Pflänzchen geworden wäre, wenn sie nicht vor der Blüte eingegangen wären...