Wie wir eine Voliere für unsere Vögel selbst gebaut haben

Zimmervoliere Eigenbau

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich mir meinen Traum von einer selbst gebauten Zimmervoliere erfüllt habe. Auch wenn es diese Voliere heute nicht mehr gibt, weil ich keine Vögel mehr in der Wohnung habe, sondern nur noch in meiner Gartenvoliere, habe ich meine Bauanleitung dazu wieder herausgekramt. Mittlerweile gibt es viele schöne fertige Zimmervolieren zu kaufen. Wer aber trotzdem lieber einen Eigenbau haben möchte, findet hier vielleicht ein paar Anregungen.

Relativ planlos machten mein Freund und ich uns auf den Weg in den Baumarkt. Alles, was von Anfang an feststand, waren die Maße für die neue Voliere. Ich hatte nur noch Platz auf einem Unterschrank, der 1,20 m breit und 55 cm tief war.

Wir bauen eine Zimmervoliere – Material für den Volierenbau

In der Holzabteilung suchten wir einen Rest von einer stabilen Spanplatte als Boden aus und ließen diese direkt auf 1,20 m x 55 cm zuschneiden. Auch für die Rückenplatte gab es eine Spanplatte, den wir uns auf 1,20 m x 1,60 m zuschneiden ließen.
Frei nach Augenmaß suchten wir dann die Holzleisten aus. Helles, unbehandeltes Holz sollte es sein, so dünn wie möglich (wegen der Optik) und so stabil wie nötig. Der Hintergedanke dabei war, dass dieses Holz so kostengünstig ist, dass man es im Bedarfsfall auch einfach durch neue Leisten ersetzen kann.
Neben normalen Vierkanthölzern kauften wir auch Winkelhölzer für die Ecken (zugeschnitten in rechtwinkliger V-Form).

Hinzu kamen noch einige Tütchen mit Schrauben unterschiedlichster Länge, Scharniere, Winkel, Schlösser und Holzleim.
Zum Schluss kauften wir ein großes Türposter und einige Plexiglasplatten als Schmutzfang und zum Schutz der Rückwand. Diese Plexiglasplatten waren – abgesehen von dem Türposter – das Teuerste an der ganzen Angelegenheit.

Voliere Eigenbau Grundgerüst

Schritt für Schritt zur eigenen Vogelvoliere aus Holz

  1. Zuhause angekommen verleimte und verschraubte mein Freund die Winkelhölzer mit den Vierkanthölzern auf der Bodenplatte, während ich die Rückwand vorbereitete. Da das Türposter schmaler als die Gesamtbreite der Voliere ist, beklebte ich zunächst die unbedeckten Ränder mit dunkelgrüner Dezifix-Folie. Anschließend klebte ich das Türposter mittig auf die Rückwand
    .Türposter
  2. Nachdem das Grundgerüst fertiggestellt war, schraubten und tackerten wir die fertige Rückwand an, um dem Gebilde schon mal eine Grundstabilität zu verschaffen.
    Voliere selbst gebaut
  3. Als nächstes schnitten wir die Plexiglasscheiben mit einer Tischkreissäge zurecht und schraubten diese von innen an die Hölzer. Bei dieser Gelegenheit bauten wir auch gleich den Futterdrehtisch auf der linken Seite mit ein. Darüber und darunter befinden sich jeweils eine Holzleiste.
  4. Danach befestigten wir drei große Plexiglasscheiben auf der Rückwand, um das Türposter dauerhaft vor Verkotungen und Sittichschnäbeln zu schützen. Auf dem Bild sind die Scheiben allerdings völlig unsichtbar.
    Voliere selbst gebaut mit Plexiglas

Auch die Volieren-Tür ganz einfach selbst gebaut

Die Tür bauten wir einfach aus vier Holzleisten zusammen, verleimt und verschraubt natürlich, und befestigten sie mit zwei Scharnieren an der Seite. Oben und unten kamen dann zwei Riegel zum Verschließen dran.

Voliere selbst gebaut: Volierentür

Der richtige Volierendraht für die Zimmervoliere

Das große Finale: Der Draht! Ich hatte noch welchen von meinem Gartenvolierenbau übrig. Volierendraht gibt es entweder im Internet oder beim örtlichen Zaunhandel. Empfehlenswert, wenn auch teuer, ist Volierendraht aus Edelstahl. Bei verzinktem Draht besteht die Gefahr einer Zinkvergiftung.

Nach dem schmerzhaften Zurechtschneiden (Volierendraht kann sooo störrisch sein!) tackerten wir den Draht von innen an das Gerüst, natürlich nicht, ohne uns vorher vergewissert zu haben, dass an keiner Stelle spitze Draht-Enden ein Verletzungsrisiko darstellen konnten.

Zimmervoliere selbst gebaut

Mein Fazit zum Volierenbau: Kosten, Arbeitsaufwand, Vorteile und Nachteile

Die recht hohen Kosten von etwa 200,- Euro kamen im Grunde nur dadurch zustande, dass wir sehr viel Plexiglas verwendet haben, welches nicht eben billig ist. Das Türposter allein schlug schon mit etwa 40,- Euro zu Buche.

Der Arbeitsaufwand (ohne Einkaufs-, Trocken- und Aufräumzeiten) betrug für uns zwei Personen etwa fünf Stunden.

Nach eineinhalb Jahren in Gebrauch zeigte die Voliere natürlich einige kleine Knabberspuren (nicht arg) und bekam daher auch im Nachhinein noch ein paar Hartplastik-Schutzschienen verpasst. Ansonsten hat sich die Investition für mich gelohnt. Meine Vögel fühlten sich wohl und hatten so auch Platz zum Toben, wenn sie mal ein paar Stunden eingesperrt bleiben mussten.

Optisch war ich auch sehr zufrieden: Die dünnen Holzleisten bieten genug Stabilität, wirken dabei aber noch sehr filigran.

Der große Vorteil einer selbst gebauten Zimmervoliere ist der, dass man genau auf Maß arbeiten kann.
Nachteilig kann es hingegen durchaus sein, eine Holzvoliere zu haben, wenn einmal eine Krankheit bei den Vögeln ausbricht, die eine umfassende Desinfektion erfordert.

Einkaufsliste für den Volierenbau

Benötigtes Werkzeug

  • Holzsäge
  • Schraubendreher oder Akkuschrauber
  • Tacker

Im Baumarkt

  • Bodenplatte
  • Rückwand
  • Holzleisten für die Rahmenkonstruktion
  • Winkel
  • Schrauben
  • Holzleim
  • Plexiglasplatten

Online bestellen

Ein paar Dinge bekommt ihr besser (oder ausschließlich) online. Leider habe ich nicht exakt das Türposter gefunden, das ich verwendet habe. Ich habe euch ein ähnliches herausgesucht, aber es gibt noch viele weitere Motive.

Die Futterwendeplatte ist bei einer so großen Tür, wie wir sie gebaut haben, ein Muss! Denn sonst fliegen die Vögel bei jeder Fütterung raus. Ok, wenn das gewollt ist, braucht ihr sie nicht. Täglicher Freiflug sollte ja auch bei einer größeren Zimmervoliere angesagt sein.